Marienwallfahrtsort Fatima
FRANZISKANERPFARRE ST. PÖLTEN, 9. APRIL 2025
Vortragsreihe 2. Teil
„Geistliche Wurzelursachen von Krankheiten“
Bruder Gabriel Hüger von der Ordensgemeinschaft Brüder Samariter FLUHM (Flamme der Liebe des Unbefleckten Herzens Mariens) aus Klein-Mariazell/Hafnerberg
Die gängige Schulmedizin ist oft mit dem Vorwurf konfrontiert, lediglich Symptome zu bekämpfen. Bruder Gabriel Hüger sprach über “geistliche Wurzeln von Krankheiten” und zeigte in seinem Vortrag Wege auf, wie ganzheitliche Heilung aus der Tiefe gelingen kann. Er betonte eingangs ausdrücklich, dass Kranke keinesfalls ohne ärztlichen Rat Medikamente absetzen sollten. Darüber zu entscheiden, sei Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Warum werden manche Menschen von schweren Krankheiten geheilt, andere wiederum nicht? Welche Blockaden lassen Menschen nicht und nicht gesund werden?
Studien aus den USA haben ergeben, so Hüger, dass bis zu 80% unheilbarer Krankheiten auf seelisch-geistige Ursachen zurückgeführt werden können. Mitursachen können beispielsweise aber auch falsche Ernährung, Schlaf- und Bewegungsmangel oder Toxine sein.
Der Geist des Menschen überwindet die Krankheit, doch einen zerschlagenen Geist, wer kann den aufrichten? (Spr 18,14)
In seinen Ausführungen bezog sich Br. Gabriel vor allem auf Auszüge aus dem Buch des US-Pastors Dr. Henry W. Wright: „Der herausragende Weg in Gesundheit zu leben: Geistliche Wurzeln von Krankheit – Wege zur Ganzheit“ (Edition Wortschatz im Neufeld-Verlag Schwarzenfeld, 2015) sowie auf seine eigenen langjährigen Erfahrungen in der Begleitung kranker Menschen.
Geistlich verwurzelte Krankheiten sind das Ergebnis einer Trennung auf drei Ebenen:
- Trennung von GOTT, Seinem Wort, Seiner Liebe (Angst, Sorge etc.)
- Trennung von SICH SELBST (Selbstablehnung, Selbstverurteilung)
- Trennung von MITMENSCHEN (Bitterkeit, Neid, Konkurrenzkampf etc.)
Der Anfang der Heilung geistlich verwurzelter Krankheiten besteht in der Wiederherstellung der Einheit mit GOTT, sich SELBST und dem NÄCHSTEN:
- Ins Reine kommen mit Gott
- Sich selbst annehmen lernen, sich lösen von Selbsthass, Bitterkeit gegen sich selbst und Schuld
- Frieden schließen mit Mitmenschen – sofern möglich
Vergebung, so Hüger, ist im Gegensatz zur Versöhnung (welche die Bereitschaft zum Vergeben auch von der Gegenseite erfordert) immer möglich. Vergeben heißt, Negatives abzugeben.
Jede Art von Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbannt aus eurer Mitte! Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat. (Eph 4,32)
Typische geistliche Wurzeln von Krankheit sind u. a. Selbstablehnung, Süchte, Bitterkeit, Lieblosigkeit und Anklage, Neid und Eifersucht sowie Angst und Okkultismus. Sie entstehen durch individuelle oder auch durch von der Gesellschaft übertragene Prägungen und Festlegungen, die man im Laufe seines Lebens durch das Kurzzeit- und das Langzeitgedächtnis in sich aufgenommen und verfestigt hat.
Angst und Glaube, so Hüger, ähneln einander: Beide sind auf die Zukunft gerichtet und beide haben Anspruch auf Erfüllung.
Furcht gibt es in der Liebe nicht, sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht. Denn die Furcht rechnet mit Strafe, wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe. (1Joh 4,18)
Heilung muss von innen kommen. Es geht bei Heilung daher nicht um eine schnelle Lösung. Es ist ein Langstreckenlauf. Während man den Weg des Verlassens der Wurzelursache beschreitet, lernt man, falsche Gedanken, Verhaltensweisen und Gewohnheiten gegen göttliche einzutauschen. Neue Gewohnheiten zu erlernen, kann jedoch Wochen oder sogar Monate dauern. Durch den gehorsamen Glauben der Wahrheit und die Verinnerlichung von Gottes Wort werden langfristig neue Muster in unserem Langzeitgedächtnis für richtige Verhaltensweisen angelegt.
Wenn du auf die Stimme des HERRN, deines Gottes, hörst und tust, was in seinen Augen recht ist, wenn du seinen Geboten gehorchst und auf alle seine Gesetze achtest, werde ich dir keine der Krankheiten schicken, die ich den Ägyptern geschickt habe. Denn ich bin der HERR, dein Arzt. (Ex 15,26)