Mariazell – (Fuß)Wallfahrt
Es war die richtige Entscheidung, die Fußwallfahrt nach Mariazell diesmal nicht, wie geplant, um 5.30 Uhr in Wienerbruck zu starten, sondern erst um 9 Uhr von Erlaufklause loszugehen. Die Wettersituation in der Woche davor hatte uns zu diesem Schritt veranlasst. Geröllabgänge durch die Ötschergräben waren zu befürchten.
Es waren diesmal nur „vier Füße“, die sich ab Erlaufklause auf den Weg nach Mariazell gemacht haben. Wir waren froh, nicht durch die Ötschergräben gegangen zu sein, denn sogar das Wegstück zwischen Erlaufklause und Mitterbach ließ auf vorangegangene Hangabrutschungen schließen. Offensichtlich hatten jedoch fleißige Arbeiter den Weg bereits wieder begehbar gemacht.
Das Wetter meinte es gut mit uns an diesem Tag, die Natur bot uns immer wieder wunderbare An- und Ausblicke, „zwei weitere Füße“ gesellten sich in Mitterbach dazu und so kamen wir wohlbehalten und zeitgerecht vor Beginn der hl. Messe in Mariazell an. Natürlich haben wir all jene, die nicht mit uns nach Mariazell kommen konnten, „in unseren Herzen zur Mutter mitgenommen“.
Gemeinsam mit jenen, die mit Auto oder Zug nach Mariazell gekommen waren, fanden wir uns in der Basilika zur Gottesdienstfeier ein. Den Ablauf der Messfeier hatten wir gut vorbereitet: Lesung, Evangelium und Fürbitten aufeinander abgestimmt, passende Lieder ausgesucht, sogar einen eigenen Organisten hatten wir mitgebracht.
Um 13 Uhr feierte Abt Pius (Stift Lilienfeld) in Begleitung eines Novizen, der ihm als Ministrant während der Messfeier zur Seite stand, mit uns in der Basilika die hl. Messe. Abt Pius zeigte sich sehr erfreut darüber, dass der Gottesdienst vor dem Gnadenaltar zelebriert werden konnte, es sei eine Premiere für ihn gewesen, wie er später erzählte.
Zahlreiche Pilger feierten den Gottesdienst mit uns. Abt Pius stellte sich als geistlicher Beirat unseres Vereins vor, er legte in seiner Predigt die Geschichte von Mariazell dar, die – von wundersamen Ereignissen begleitet – schließlich zur Entstehung des Wallfahrtsortes führte, der von vielen Menschen als Ort der Gnade und Kraftquelle gesehen wird. In diesem Zusammenhang kam er auch auf die Motivation unserer Vereinswallfahrt zu sprechen. Die Theologie sei nicht allein nur als reine Wissenschaft zu verstehen, als Lehre von Gott müsse sie stets in Glauben und Gebet eingebettet sein. Darum mache sich das Theologie Forum St. Hippolyt einmal jährlich auf den Weg nach Mariazell, um Dank und Bitten vorzubringen, auch um an diesem besonderen Ort Kraft zu tanken sowie die Zuversicht und das Vertrauen in Gott zu stärken.
Nach dem Gottesdienst und dem traditionellen Foto vor dem Eingangsportal der Basilika fand der gemütliche Ausklang der Wallfahrt bei gutem Essen und netten Gesprächen wieder im Restaurant Pirker statt.