Stift Melk, 1. Juli 2022

Vortrag von Prof. DDr. Matthias Beck

Zum Selbstsein befreit

Matthias Beck spricht vom Evangelium (laut griechischer Übersetzung) als der „guten Nachricht“.

Im Laufe seines Vortrags zeigt er sich erstaunlich offenherzig und vertrauensselig, was er selbst auch
immer wieder betont.

Er zitiert Karl Rahner: „Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein oder er wird nicht mehr sein!“

Es stellt sich die Frage, warum Christen und damit auch die Kirche kaum mehr als „mystisch“ oder „spirituell“ wahrgenommen werden. Glaube scheint als Vermittlung „übernatürlicher“ Sachverhalte und/oder als Festhalten an geschaffenen, innerkirchlichen Strukturen verstanden zu werden, anstatt
als Bereitschaft der Menschen, eine persönliche Beziehung mit Gott, der Quelle des Seins, einzugehen.

Ein innerliches Geschehen ist Voraussetzung für die Beziehung mit Gott, die sich im Geheimnis der Dreifaltigkeit entfaltet.

Matthias Beck erklärt die Dreifaltigkeit als Beziehungsgeschehen der göttlichen Liebe in sich, die sich zum Menschen hin beständig öffnet.

Gott ist Urgrund allen Seins: Der Vater, als Urgrund der Schöpfung, ist im Heiligen Geist dem Seelengrund der Menschen innerlich, er ist in Jesus Christus zwischen den Menschen gegenwärtig.

Derselbe göttliche Geist ist im Vater, im Sohn, im Menschen und zwischen den Menschen anwesend. Gott kommt äußerlich und innerlich dem Menschen entgegen. Er ist dauerhaftes Liebesgeschehen vor und während der Erschaffung der Welt und begleitendes Beziehungsgeschehen in der Welt.

Die zwei Naturen Jesu, die menschliche und die göttliche, sind jedem Menschen eigen. Der göttliche Wille, der im Inneren des Menschen grundgelegt ist, steht dem eigenen, menschlichen Willen zur Seite.

Das Hinhören auf den göttlichen Willen führt zu jener Entfaltung des menschlichen Seins, wie es von Gott ganz konkret für jeden einzelnen Menschen „gedacht“ worden ist. Das Leben in Fülle, von dem die Bibel spricht (Joh 10,10), ist daher kein Versprechen für das Leben nach dem Tod, sondern eine Situation, die für jeden Menschen bereits im irdischen Leben vorgesehen und erstrebenswert ist.

Nachsatz:

Matthias Beck verzichtete dankenswerterweise zugunsten der Organisation Mary’s Meals auf sein Honorar. Mit diesem Betrag können wir nun 20 Kindern ein Jahr lang Essen und Bildung zukommen lassen.

Ein gelungener Abend mit viel Tiefgang, bereichernden, auch kritischen Gesprächen, aber auch Freude und Fröhlichkeit ging um etwa 22 Uhr zu Ende.

Dr. Gertrud Moser

Zum Selbstsein befreit

Matthias Beck spricht vom Evangelium (laut griechischer Übersetzung) als der „guten Nachricht“.

Im Laufe seines Vortrags zeigt er sich erstaunlich offenherzig und vertrauensselig, was er selbst auch immer wieder betont.

Er zitiert Karl Rahner: „Der Christ der Zukunft wird ein Mystiker sein oder er wird nicht mehr sein!“

Es stellt sich die Frage, warum Christen und damit auch die Kirche kaum mehr als „mystisch“ oder „spirituell“ wahrgenommen werden. Glaube scheint als Vermittlung „übernatürlicher“ Sachverhalte und/oder als Festhalten an geschaffenen, innerkirchlichen Strukturen verstanden zu werden, anstatt als Bereitschaft der Menschen, eine persönliche Beziehung mit Gott, der Quelle des Seins, einzugehen.

Ein innerliches Geschehen ist Voraussetzung für die Beziehung mit Gott, die sich im Geheimnis der Dreifaltigkeit entfaltet.

Matthias Beck erklärt die Dreifaltigkeit als Beziehungsgeschehen der göttlichen Liebe in sich, die sich zum Menschen hin beständig öffnet.

Gott ist Urgrund allen Seins: Der Vater, als Urgrund der Schöpfung, ist im Heiligen Geist dem Seelengrund der Menschen innerlich, er ist in Jesus Christus zwischen den Menschen gegenwärtig.

Derselbe göttliche Geist ist im Vater, im Sohn, im Menschen und zwischen den Menschen anwesend. Gott kommt äußerlich und innerlich dem Menschen entgegen. Er ist dauerhaftes Liebesgeschehen vor und während der Erschaffung der Welt und begleitendes Beziehungsgeschehen in der Welt.

Die zwei Naturen Jesu, die menschliche und die göttliche, sind jedem Menschen eigen. Der göttliche Wille, der im Inneren des Menschen grundgelegt ist, steht dem eigenen, menschlichen Willen zur Seite.

Das Hinhören auf den göttlichen Willen führt zu jener Entfaltung des menschlichen Seins, wie es von Gott ganz konkret für jeden einzelnen Menschen „gedacht“ worden ist. Das Leben in Fülle, von dem die Bibel spricht (Joh 10,10), ist daher kein Versprechen für das Leben nach dem Tod, sondern eine Situation, die für jeden Menschen bereits im irdischen Leben vorgesehen und erstrebenswert ist.

Nachsatz:

Matthias Beck verzichtete dankenswerterweise zugunsten der Organisation Mary`s Meals auf sein Honorar. Mit diesem Betrag können wir nun 20 Kindern ein Jahr lang Essen und Bildung zukommen lassen.

Ein gelungener Abend mit viel Tiefgang, bereichernden, auch kritischen Gesprächen, aber auch Freude und Fröhlichkeit ging um etwa 22 Uhr zu Ende.

Dr. Gertrud Moser